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Kreisimpfzentrum schließt seine Türen


Mit der letzten Impfung gegen 19:25 Uhr endete am gestrigen Donnerstag, 30. September, die Arbeit des Kreisimpfzentrums Lörrach. Rund neun Monate lang wurden am Standort in Lörrach-Brombach rund 136.000 Impfdosen verabreicht, davon 66.700 Erst-, 69.300 Zweit- und 1.000 Auffrischungsimpfungen. Mehr als 400 Ärzte, medizinische Fachkräfte, Pharmazeuten, Verwaltungs- und IT-Fachkräfte, Mitarbeitende der Rettungsdienste, Ehrenamtliche von THW und den Feuerwehren und nicht zuletzt Reinigungskräfte und Security-Mitarbeitende waren in dieser Zeit insgesamt beim KIZ beschäftigt.

Am letzten Tag kamen nochmal 435 Menschen, um sich ihre Impfung abzuholen. Ein guter Durchschnittswert im Vergleich der letzten Wochen, allerdings weit entfernt von der Hochphase der Impfkampagne, in der an einzelnen Tagen bis zu 1500 Impfungen am Tag und bis zu 7850 Impfungen in einer Woche verabreicht werden konnten. Die geplante Maximalauslastung von rund 10.000 Impfungen in der Woche konnte dennoch nie erreicht werden. Lag es zu Beginn am knappen Impfstoff, der lediglich für 150 Impfungen in der Woche reichte, war es später das bundesweit nachlassende Interesse an einer Impfung.

Die beiden Leitenden des Lörracher Kreisimpfzentrums ziehen dennoch ein positives Fazit aus der Arbeit der letzten neun Monate: „Ich blicke dankbar zurück auf eine spannende Aufgabe, für die ich im richtigen Moment Zeit hatte, um den Menschen im Landkreis in dieser für alle herausfordernden Situation zu helfen, den wichtigsten Schutz gegen das Virus zu bekommen, den wir in so beeindruckend kurzer Zeit verfügbar hatten. Ich bedanke mich für das Vertrauen beim Landkreis und besonders auch bei meiner Co-Leiterin Susann Franke, dem Leitungsteam sowie bei allen Mitarbeitenden. Ich durfte mich jederzeit auf ein bis zum Schluss hervorragendes Team sicher stützen“, resümiert Daniel Dröschel. Co-Leiterin Susann Franke ergänzt: „Zu einem anderen Anlass würde man sagen, wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören. In diesem Fall müssen wir aufhören, auch wenn die Pandemie noch nicht bewältigt und noch nicht genügend Personen geimpft sind. Dennoch hat die Arbeit zu einer für den Landkreis nachhaltig besonderen Zusammenarbeit mit vielen niedergelassenen Ärzten und anderen Akteuren geführt, sodass wir zuversichtlich bleiben dürfen, dass die Menschen im Landkreis gut versorgt sind.“

Auch Landrätin Marion Dammann würdigt die Leistung des Kreisimpfzentrums und der Mitarbeitenden: „Mit der Schließung der Kreisimpfzentren endet ein außergewöhnliches Kapitel auch für unseren Landkreis. Rund 136.000 Impfdosen wurden durch das KIZ und seine mobilen Impfteams in den vergangenen Monaten verabreicht. Ausdauer, Geduld, Kreativität und nicht selten ein unbürokratisches Handeln prägten den Alltag des Kreisimpfzentrums mit seinen täglichen neuen Herausforderungen. Da waren der anfänglichen Impfstoffmangel, die schwierige zentrale Terminvergabe, der zwischenzeitliche Impfstopp mit AstraZeneca, aber auch der Standortwechsel des KIZ im laufenden Betrieb, um nur einige zu nennen. Logistisch, organisatorisch und auch persönlich haben die Kolleginnen und Kollegen unseres

Kreisimpfzentrums in den vergangenen neun Monaten Hervorragendes geleistet. Es war ein stetiges Dazulernen, Abläufen wurden optimiert und nicht selten musste spontan auf neue Gegebenheiten reagiert werden. Für dieses unglaubliche Engagement danke ich den beiden Leitenden Susann Franke und Daniel Dröschel ebenso wie ihren Mitarbeitenden, ohne die dieses große Projekt nicht so erfolgreich verlaufen wäre. Auch wenn die Impfzentren von Anfang an als Übergangslösung gedacht waren, bleibt die Frage offen, ob die Schließung zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung war, zu einer Zeit, in der die Impfquote bei weitem noch nicht so hoch ist, wie erhofft. Die Impfzentren in Baden-Württemberg haben in den letzten Wochen gezeigt, dass sie mit ihren Impfangeboten vor Ort auf Parkplätzen, in Fußgängerzonen, vor Supermärkten und anderswo durchaus in der Lage waren, noch viele Menschen zu erreichen. Und dass wir noch viel mehr Menschen mit der Impfung erreichen müssen, ist klar, denn diese Pandemie nicht noch nicht vorbei und die Impfung ist und bleibt das wichtigste Mittel, um endlich schnellstmöglich wieder in einen normalen Alltag zurückkehren zu können.“

Nach einem Beschluss der Landesregierung Baden-Württemberg haben alle Impfzentren in Baden-Württemberg inklusive der zugehörigen Mobilen Impfteams (MIT) ihren Betrieb zum 1. Oktober eingestellt. Künftig wird nun die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) für die weitere Impfkampagne verantwortlich sein.