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Wiese zwischen Schopfheim und Maulburg (Kreis Lörrach) wird ökologisch aufgewertet


Die Wiese soll zwischen Schopfheim und Maulburg (Kreis Lörrach) ökologisch aufgewertet werden. Bereits am Donnerstag, 20. Juli, beginnt das Regierungspräsidium Freiburg (RP) an vier verschiedenen Stellen mit den ersten Bauarbeiten zur Umgestaltung des Flusses. Die verschiedenen Eingriffe in das Flussbett seien gemeinsam mit den Angelsportvereinen Schopfheim und Maulburg entwickelt worden, heißt es in einer Pressemitteilung des RP.

Beispiel Lenkbühne mit Baumstamm und Pfahlsicherung

„Die geplanten Umgestaltungen in der Wiese sollen im Gewässerbett für eigendynamische Entwicklungen und Struktur- und Strömungsvielfalt sorgen, ohne die Hochwassersicherheit des Gewässerbettes maßgeblich zu verschlechtern“, sagt Christoph Dörflinger, der im RP im Bereich Hochwasserschutz und Gewässerökologie für die Wiese zuständig ist. Eine spürbare Erhöhung des Wasserspiegels soll somit ausgeschlossen werden. Soweit es die Wasserstände in der Wiese zulassen, sollen die Bauarbeiten bis Ende August abgeschlossen sein.

Im Einzelnen werden unterhalb der Langenauer Brücke drei Schwellen umgebaut. Diese werden wechselseitig jeweils auf rund zwei Meter Breite geöffnet. Mit dem Einbau von Buhnen (Riegel aus Stein), werden für die Flusslebewesen sanftere Übergänge geschaffen, die durchwandert werden können. Die großflächigen Steinpflaster unterhalb der Schwellen werden ausgebaut. Hierdurch werden zusätzliche Gumpen und überströmte Kiesbereiche geschaffen. Außerdem wird das Wasser mit weiteren wechselseitig angeordneten überströmten Stein- oder Holzriegeln so gelenkt, dass eine Pendelwirkung im Flusslauf entsteht. Mit diesen sogenannten Lenkbuhnen soll ein Niedrigwassergerinne und neue wertvolle Lebensräume entstehen. Somit werden auch in Trockenphasen das Überleben der Flussbewohner gesichert und die Wassererwärmung reduziert.

Als weiterer Rückzugsraum in Trockenphasen wird ein sogenannter Tiefwasserpool gebaut. Diese befestigte Vertiefung im Flussbett soll bei Niedrigwasser den Fischen das Überleben sichern. Die Poolumrandung wird mit gerammten Holzpfählen gesichert. Im Pool angeordnete Wurzelstöcke dienen als beschattete Fischunterstände. Des Weiteren werden kurz oberhalb der Einmündung der Kleinen Wiese freiliegende Uferbereiche als Rückzugsbereiche und Wurzelstockunterstände für  Jungfische hergestellt. Unterhalb des Kraftwerkes Maulburg wird das Böschungspflaster teilweise entfernt. Der Übergangsbereich im Ufer wird ebenfalls mit Wurzelstöcken aufgewertet sowie mittels Faschinen (Bündel aus Weidenzweigen) gesichert.

Hintergrund: Vermehrt auftretende Trockenphasen und Hitze sind nicht nur für uns Menschen, sondern auch für Lebewesen an Gewässern herausfordernde Lebensbedingungen. Das Regierungspräsidiums Freiburg sorgt durch gezielte Umgestaltungen in Flüssen für eine Verbesserung dieser Bedingungen: Zum Beispiel werden Wanderungshindernisse für Flusslebewesen beseitigt. Die Strukturvielfalt im Gewässer wird erhöht, um vielfältige Lebensräume, wie Tiefwasserbereiche oder Fischunterstände zu schaffen. Die  Wassererwärmung kann durch Bepflanzung und dadurch Beschattung an den Gewässern reduziert werden.