Treibhausgasemissionen auf Landkreisebene 2023 um 13 Prozent reduziert
Das dritte Jahr in Folge übertrifft der Landkreis Lörrach seine Klimaschutzziele und erreicht eine Treibhausgaseinsparung von knapp 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Bilanz ist dem Klimaschutz-Reporting zu entnehmen, das jährlich aktualisiert wird und den Stand der Klimaschutzaktivitäten des Landkreises abbildet. So wird messbar gemacht, ob die Klimaschutzziele eingehalten werden.
Energieverbräuche und sektorale Treibhausgasemissionen des Landkreises Lörrach werden in der aktualisierten Fassung nun auch auf Gemeindeebene dargestellt. Neu ist auch eine Indikatorangabe für jede der rund 45 Klimaschutzmaßnahmen, um einen Einblick in den jährlichen Fortschritt zu geben. Die Maßnahmen wurden im Rahmen der Fortschreibung des integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts entwickelt.
Legt man die Werte der diesjährigen Treibhausgaseinsparung von 2023 auf die Einwohnerzahl um, wurden fast 0,7 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalente pro Person eingespart. Dabei sind die Treibhausgasemissionen der Wärme um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, die des Stroms um 80 Prozent. Im Bereich der prozessbedingten Treibhausgasemissionen der Industrie gab es eine Einsparung von 31 Prozent.
Die größten Treiber bleiben der Wärmesektor mit über der Hälfte sowie der Mobilitätsbereich mit etwa einem Drittel der ausgestoßenen Emissionen. Aufgrund der Wasserkraftnutzung wird im Landkreis aktuell vorwiegend mehr erneuerbarer Strom produziert als verbraucht. Allerdings wird der Strombedarf in den kommenden Jahren stark steigen, da Heizsysteme und Fahrzeuge elektrifiziert werden. Daher benötigt der Landkreis in den kommenden Jahren einen beträchtlichen Ausbau an Solar- und Windenergie.
Hintergrund
Der Landkreis Lörrach hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen und die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent zu reduzieren. Wo sich der Landkreis auf dem Weg dorthin befindet, wird mithilfe des Klimaschutz-Reportings öffentlich dargestellt. Dieses Format wurde im Jahr 2022 gemeinsam mit der Energieagentur Südwest und greenventory entwickelt, um Energie- und Treibhausgasbilanzen der Region prägnant, verständlich und so aktuell wie möglich darzustellen.
Neben den Zielen auf Landkreisebene strebt die Landkreisverwaltung an, bereits bis 2030 betriebliche Klimaneutralität zu erreichen. Aufgrund der hierfür notwendigen kostenintensiven Sanierungen, die der aktuelle Kreishaushalt bis zum Jahr 2030 nicht stemmen kann, wird dieses Ziel laut aktueller Prognose nicht einzuhalten sein.